Wie verhält sich der Grundwasserzustrom in einer Bohrung? In welcher Tiefe strömt in dem Brunnen das Wasser bei? Welche Wassermengen treten dort jeweils ein? Anhand von geophysikalischen Gutachten und Leistungspumpversuchen werden die Fließverhältnisse in der Bohrung nachgewiesen.
Fließverhältnisse
Im Ruhezustand treten die stärksten Zuflüsse oberhalb von 50 m auf. Diese fließen abwärts und werden größtenteils im Bereich von 70 – 85 m in den sogenannten „Verlustzonen“ aufgenommen.
Bei der Wasserförderung treten die stärksten Zuflüsse oberhalb von 50 m auf: 30% im Bereich zwischen 25 und 32 m und 45% im Bereich zwischen 49 m, insgesamt also 75%. Es sind nicht nur zwei Leitschichten, die die für den Zustrom von Grundwasser verantwortlich sind. Eine Aktivierung von weiteren drei Zuflüssen (25%) erfolgt unterhalb von 50 m. Der Förderung liegt eine Gesamtwassermenge von 288 l/min zugrunde.
Grundwasserstockwerke?
Es existieren also, je nach Tiefe, bevorzugte Zuströmverhältnisse, die lithologisch bedingt sind. Grundwasserstockwerke, die durch undurchlässige Gesteine voneinander getrennt sind, liegen aber nicht vor, wohl aber sind Gesteinshorizonte mit jeweils höheren Gehalten an Feinkorn im Grundwasserleiter eingeschaltet, die nicht scharf voneinander getrennt sind und bei denen ein vertikaler Austausch von Grundwasser außerhalb des Bohrlochs stattfindet.
Absenktrichter
In einem Bohrloch stellt sich in entsprechender Tiefe der Grundwasserruhespiegel ein. Bei Wasserförderung sinkt der Wasserspiegel ab, um so tiefer, je mehr Wasser entnommen wird. Um den Brunnen bildet sich bei freiem Wasserspiegel in dem wassergefüllten Gestein ein Absenkungstrichter. Der Grundwasserkörper wird entleert. Anstelle von Wasser tritt Luft. Das Wasser, das aus dem Brunnen entnommen wird, muss nachfließen.
Hohe Ergiebigkeit der Bohrung
Leistungspumpversuche an der Bohrung 6 haben ergeben, dass bei einer Absenkung von 1,18 m ein Wasserzufluss von 11,6 l/sec und bei einer Absenkung von 1,34 ein Zufluss von 14,65 l/sec erfolgt. Hydrogeologen sprechen bei diesen Werten von einer hohen Ergiebigkeit des Brunnens.